Das Konzept „ACHSE LAUENHAIN - Blaugrüne Promenade zwischen Schwanenteich und Landschaft“ entwickelt eine lebenswerte und stark durchgrünte Gestaltung für die Achse vom Schwanenteichpark bis zum DRK-Pflegeheim und darüber hinaus. Der Blick in die Geschichte der Großsiedlung Lauenhainer Straße zeigt, dass das Quartier in landschaftlich geprägter Randlage zwischen der Kernstadt Mittweida und dem Dorf Lauenhain entstand und noch heute von der reizvollen Lage profitiert. Mit einer Verlängerung der Achse nach Norden mittels eines alleegesäumten Fuß- und Radwegs kann dieses Potential noch besser ausgeschöpft werden.
Die `Achse Lauenhain´ verbindet Wohnlagen, Bildungs- und Nahversorgungsbauten und Freiräume aus unterschiedlichen Epochen miteinander. Eine besondere Herausforderung besteht u.a. darin, fehlende Einheitlichkeit und Raumkanten, insbesondere im zentralen Bereich herzustellen, um eine dem menschlichen Maßstab angemessene Räumlichkeit und heitere Atmosphäre zu erzeugen. Dazu werden ökologisch hochwertige Haine – auch als Reminiszenz an das namensgebende Örtchen – vorgesehen, die mit unterschiedlichen Charakteren Raumkanten als Grünen, ökologisch hochwertigen Saum bieten. Sie können als „Lichte Haine“ straßenbegleitend oder im Übergang zu naher Bebauung abschirmende Wirkung generieren, oder als „Dichte Haine“ unschöne Übergänge, z.B. zum Holz- oder Parkplatz, räumlich wirksam arrondieren. Dichte, standortangepasste Pflanzungen niedriger Pflanzqualität (Heister) sind günstig in der Anschaffung und etablieren mit entsprechenden Ansaaten als Unterwuchs kleine ökologische Nischen. Die leichte Hanglage bietet ideale Voraussetzung zur oberflächigen Entwässerung des neuen Freiraums. Entlang der `Achse Lauenhain´ sorgt das sanft ausgeformte Pflasterband mit Anbindung an dezentral angeordnete bepflanzte Regenmulden für die zeitgemäße Oberflächenentwässerung mit positiver Auswirkung auf das Kleinklima und Entlastung des Abwassernetzes bei Starkregen.
Art des Verfahrens | Mehrfachbeauftragung von freiraumplanerischen Leistungen |
Preis | 1. Preis |
Ort | Mittweida, Sachsen |
Größe | 1,7 ha |
Auftraggeberin | Stadt Mittweida |
Zeitraum | 09-11/2024 |
Beauftragung | derzeit LPH 3 |
Die Promenade in Nord-Süd-Richtung wird mittels einheitlicher Materialwahl aus Betonplatten und Natursteinpflaster ausgebildet. Dabei erinnern die quadratischen Betonplatten an die Geschichte und Identität der Großsiedlung, wohingegen Pflastersteine aus heimischem, rötlichem Granit den gemütlich kleinstädtischen Charakter Mittweidas als Konterpart setzen. Beide Oberflächen werden barrierefrei sein. Das Regenband aus Kleisteinpflaster wird sanft gemuldet und übernimmt die Leitung des Wassers, dient aber auch als taktiles Bodenleitsystem. In den, westlich an die Promenade angelagerten Potentialräumen entstehen als räumliches Kontinuum der `Gemeinschaftsgarten´ der `Hol- und Bringe-Hub´ und der `Festplatz´. Hier schaffen fugenlose Materialien (Wassergebundene Decke und Asphalt) mit organischer Formensprache abwechslungsreiche und funktionale Nutzungsvielfalt. Im „Potentialraum Abriss“ kann langfristig der `Gemeinschaftsgarten´ mit Werkstattcafé, WC und kleinen Sport- und Spielmöglichkeiten gegenüber der Schule entstehen. Der teilentsiegelte Platz mit einem Streetball Korb, einem Outdoor-Fitnessgerät und einer langen Bank als Treffpunkt der Nachbarschaft, wird von allen gern genutzt. Im `Hol- und Bringe-Hub´ werden die notwendigen Verkehre für das sichere Andienen der Schule vorgesehen. Als Schlaufe im Einbahnverkehr werden die Stellplätze und eine großzügige Kiss & Ride-Zone für die „Elterntaxis“ angeordnet.