Eine besondere Faszination des Ortes im Bremer Norden liegt in seinen Gegensätzlichkeiten und Maßstabssprüngen, die an der räumlich prägnanten stark begrünten Geestkante aufeinanderprallen: auf der einen Seite stehen die faszinierenden großmaßstäblichen Industrieanlagen mit ihren Backsteinschornsteinen und riesigen Hallen, auf der anderen Seite die kleinmaßstäblichen, punktuellen Bebauungsstrukturen mit ihrer reinen Wohnnutzung. Ziel des Entwurfs ist es aus diesen reichhaltigen, lebenswerten und identitätsstiftenden Faktoren ein neues lebendiges und durchmischtes Stück Stadt zu schaffen, das sowohl an die industrielle Vergangenheit des Ortes erinnert, aber auch gleichzeitig als zukunftsweisend verstanden werden kann.
Die Freiräume entwickeln sich stark aus der Prägung des Ortes. Im Süden fasst der neue Geestpark das Quartier und schafft durchgrünte, ruhige und vielseitig gestaltete Aufenthaltsbereiche für alle Generationen. Die besondere Topografie der Geestkante mit ihren Bestandsgehölzen schafft dabei einen hohen Identifikationswert und entwickelt spannende räumliche Situationen. Angelagert befinden sich hier die Freiflächen der KITAs und der Schule und die ruhigen Gartenhöfe der Townhouses. Ein durchgehend barrierefreier Spazierweg und kleine Spielorte lassen den Geestpark für alle Nutzenden zur grünen Oase werden. Rampen und Treppenanlagen vernetzen den Park auch über das Quartier hinaus.
Aus dem Geestpark heraus schaffen die blaugrünen Finger wichtige Zäsuren. Hier finden zahlreiche Angebote für Spiel, Bewegung und zum Gärtnern Platz. Außerdem bieten die Finger Raum für naturnah gestaltete Retentionsflächen des Regenwassermanagements.
Im Zentrum bildet die Ost-West-Erschließung „Im Steingut“ eine urbane Achse, die perlenkettenartige Platzaufweitungen mit hoher Aufenthaltsqualität aneinanderreiht und zum nachbarschaftlichen Austausch anregt. Der hier verlaufende Fahrradschnellweg ist wichtiger Bestandteil der Verknüpfung des Quartiers mit seiner Umgebung.
An den Schnittstellen zwischen Geestpark und der Ost-West-Achse „Im Steingut“ werden die Geestplätze ausformuliert. Topografisch gefasst, bilden sie geschützte Auftaktplätze in das Quartier und verteilen Fuß- und Radfahrer*innen in die umgebenden Areale.
Art des Verfahrens | kooperatives städtebauliches und freiraumplanerisches Wettbewerbsverfahren mit Ideenteil |
Preis | 1.Preis |
Ort | Bremen |
Jahr | 2022 |
Partner | Schönborn Schmitz Architekten |
Größe | 14,4 ha |
Bearbeitungsstand | abgeschlossen |