Das zukunftsorientierte, klimaneutrale Gewerbegebiet liegt am nördlichen Stadtrand von Lörrach. Im Norden des Geländes fließt der Fluss Wiese, während im Westen der 51 Hektar große Landschaftspark Grüttpark anschließt. Diese Lage birgt das größte Potenzial für die Entwicklung des Gebiets zu einem nachhaltigen und grünen Gewerbegebiet unter dem Leitgedanken "Grün statt Grau". Hier stehen Arbeit, Forschung und urbane Produktion im engen Kontakt mit der blau-grünen Infrastruktur.
Im Süden des Geländes entsteht ein grüner Korridor, der mit dem Landschaftspark Grüttpark im Westen verbunden wird. Entlang dieses grünen Korridors befinden sich unterschiedlich gestaltete Landschaftsräume und Erholungsbereiche, wie zum Beispiel Kinderspielplätze, Aktivitätsbereiche, Treffpunkte und Obstgärten. Dieses intensiv genutzte, hochwertige Aktionsband bietet den umliegenden Bewohnern sowie den zukünftigen Unternehmen und Forschungseinrichtungen ausreichende Pausen-, Freizeit- und Erholungsangebote. Vom grünen Korridor aus erstreckt sich eine Grünfuge mit hoher Aufenthaltsqualität nach Norden. So entsteht das zweite Rückgrat der Freiraumstruktur in Nord-Süd-Richtung.
Die Baustruktur auf dem gesamten Gelände verändert sich von Norden nach Süden. Im nördlichen Rand des gesamten Geländes, dominiert hauptsächlich eine Zeilenstruktur, um den Lärm der Bahn abzuschirmen und die Erschließungsfunktionen des Quartiers aufzunehmen. Diese zitieren die identitätsstiftenden Scheddächer der ehemaligen Fabrikgebäude, interpretieren diese in Holzbauweise neu und markieren damit schon bei der Einfahrt ins Quartier den Schwerpunkt auf die Nutzung der Ressource Holz. Die erhaltenswerten Bestandsgebäude und die Neubauten im Inneren des Geländes bilden gemeinsam drei U-förmige Baugruppen. Am südlichen Rand sind Solitärgebäude flexibel in den Grünkorridor eingefügt. Jede Baugruppe hat ihren eigenen zentralen Treffpunkt mit blaugrüner Infrastruktur, als Ort für Austausch, Rekreation und Kommunikation.
Im Quartier werden alle Neubauten in Holzbauweise errichtet, dabei sollen neben etablierten Bauweisen auch experimentelle Bauformen oder Reinterpretationen traditioneller und regionaler Bauformen zu Einsatz kommen. Dies ermöglicht eine nachhaltige Nutzung lokaler Ressourcen, da das Holz aus nahegelegenen Wäldern bezogen werden kann. Darüber hinaus sollen die Holzstrukturen auf dem Gelände selbst verarbeitet, und restlos, beispielsweise durch Kreislaufwirtschaft oder einer Verwertung von Holzresten und Spänen, genutzt werden. Dadurch werden Transportwege minimiert und der ökologische Fußabdruck erheblich reduziert.
Art des Verfahrens | Städtebaulich-freiraumplanerischer Realisierungswettbewerb |
Preis | Anerkennung |
Ort | Lörrach |
Jahr | 2024 |
Größe | 9 ha |
Bearbeitungsstand | abgeschlossen |