Das 1,7ha große Areal befindet sich am östlichen Siedlungsrand von Chorweiler, im Übergang zur landschaftlichen Umgebung ganz im Norden des Kölner Stadtgebiets. Zielstellung des Entwurfskonzepts ist die Ausbildung eines deutlich gefassten Quartiers mit einem eigenständigen räumlichen Charakter und einer identitätsstiftenden Ausstrahlung für den gesamten Stadtteil und darüber hinaus. Die Integration in die bestehende städtebauliche Struktur Chorweilers, durch eine stadträumliche Weiterentwicklung der vorhandenen Raumstruktur über die Hierarchisierung der Außenräume, ist erklärtes Ziel der städtebaulichen Setzung.
Die besondere Dreiecks-Geometrie des Grundstücks wird durch räumliche Kanten nach außen hin gefasst. Zum Weichselring wird eine klare Raumkante ausgebildet. Gegenüber einer räumlichen Aufweitung wird mit einem Hochpunkt der Quartierseingang markiert. Dort gelangt man in das Innere des Quartiers. Hier ist das Wohnquartier durch den „Anger“ geprägt. Dieser, sich in der Mitte aufweitende Raum, verbindet qualitativ hochwertige, öffentliche Aufenthaltsbereiche mit der Quartierserschließung in Form eines `Shared Space´. Nördlich an den Anger anschließend, bilden zwei sich nach Süden öffnende Wohnblöcke Höfe aus. Die östlich freibleibende Fläche funktioniert als landschaftlicher Endpunkt des Quartiers und Übergangsbereich zu den sich anschließenden Grünräumen.
Leistung | Neubau einer Wohnanlage mit 245 WE + 2 Wohngruppen inkl. Erstellung Außenanlagen |
Art der Beauftragung | 1.Preis, Nichtoffener Realisierungswettbewerb 2015 „Landeswettbewerb für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr des Landes NRW“ |
Ort | Swinestraße Köln Chorweiler |
Bauherrin | GAG Immobilien AG |
Jahr | 2016-2021 |
Partner | ab LPH 6 meuterarchitekturbüro |
Größe | 1,7 ha |
Bauwerkskosten | KG 300+400: 34,8 Mio. €, KG 500: 2,0 Mio. € |
Beauftragung Hochbau | LPH 2-5 |
Beauftragung Landschaft | LPH 2-9 |
Bearbeitungsstand | abgeschlossen |
245 neue Wohnungen, davon 148 öffentlich gefördert, finden im neuen Ensemble der Swinestraße Platz. Dazu kommen zwei Wohngruppen für pflegebedürftige Menschen mit 15 Plätzen. Eine Tiefgarage sichert die erforderlichen Stellplätze für das Areal, das oberirdisch komplett autofrei ausgestaltet werden kann. Die Energieversorgung erfolgt über die städtische Fernwärme.
Der autofreie Spielanger ist das soziale Herz des Ensembles. Hier trifft man sich, hier wird gespielt und gechillt. Durch den kommunikativen Anger gelangen Spaziergänger:innen und Fahrradfahrer:innen sicher in den anliegenden Landschaftsraum. Er verknüpft sich mit der Umgebung, wird zum identitätsstiftenden Öffentlichen Raum und erschließt gleichzeitig die Andressen der drei mäandrierenden Zeilenbauten. Mehrstämmige Gehölze mit markanter, teils dunkler Laubfärbung sorgen mit ihrer Unterpflanzung für eine durchgrünte Atmosphäre.
Die beiden halboffenen Wohnhöfe bilden einen Puffer zwischen dem belebten Anger und den privaten Vorgartenzonen der Erdgeschosswohnungen. Hier können die Kleinen Zeit auf den großen Spielplätzen verbringen und Bänke im Grünen sorgen für ruhige Aufenthaltsmöglichkeiten. Den Wohnungen zugeordnete Freiräume finden sich auch auf den großen Balkonen, die zu den Höfen ausgerichtet sind und dank ihrer farbigen Lochblechverkleidungen für Privatheit sorgen. Kirschbäume unterstützen die Gartenwirkung der Höfe.
Die Hauseingänge werden für einzelnen Gebäudeabschnitte mit unterschiedlich farbigen Fliesen im Pixelmuster gestaltet. Sie setzen sich im Freiraum fort und unterstützen die Identifikation mit dem Quartier. Vor den Eingängen sorgen Bänke und Fahrradbügel für Komfort für die Anwohnenden und verknüpfen "Innen" und "Außen". Pflegeleichte Gräser, Stauden und Sträucher beleben die Vorzonen der Gebäude und schirmen die erdgeschossigen Wohnungen ab.
Der Übergang in den Landschaftsraum wird mit einem öffentlichen Spielplatz gestaltet, der die Farbthemen des Ensembles aufgreift und eine erste Adresse bildet. Von hier genießt man den Blick in die Weite, auf Pferdekoppeln und Obstbaumalleen. Der übergeordnete öffentliche Radwegeanschluss animiert zur autofreien Mobilität. An den Rändern und in den Fugen des Areals schaffen zarte Weidenpflanzungen Akzente und sorgen für schöne Farbkonstraste und eine angenehme Luftigkeit.