In der Gemeinde Neuwürschnitz gibt es derzeit nur wenige attraktive Treffpunkte im öffentlichen Raum. Die Kirchgemeinde hat daher ihre beiden Friedhöfe mit punktuellen Interventionen aufgewertet, um Treffpunkte für alle Generationen zu schaffen.
Auf dem Friedhof am Pfarrhaus auf der Oberwürschnitzer Straße entstehen neue Sitzbereiche, ein Spielplatz, attraktive Pflanzungen, barrierefreie Stellplätze für PKW und ein Wirtschaftsgebäude inkl. Zufahrtsweg.
An der denkmalgeschützten Lutherkirche liegt der zweite Friedhof der Gemeinde. Auch hier werden kleine Spielgeräte, Aufenthaltsbereiche, Fahrradstellplätze und ein Wirtschaftsgebäude geschaffen. Nach den verheerenden Sturmschäden vom September 2018 kann innerhalb der Maßnahme auch die historische Lindenpflanzung der Hauptallee nachgepflanzt werden.
Die Interventionen betten sich nahtlos in die bestehenden Friedhofsanlagen ein. Kleine Platzaufweitungen lagern sich an das bestehende Wegenetz an und verwenden den örtlich vorherrschenden Bodenbelag der wassergebundenen Decke in blaugrau. Großzügige Stahleinfassungen und die Ausstattung aus Cortenstahl lassen die neuen Elemente ablesbar bleiben. Stelen mit hoffnungsmachenden Inschriften lassen die Besuchenden hier innehalten. An den Sitzplätzen wurden geschnittene, alte Grabsteine bodenbündig in den Boden als Intarsie eingelegt und damit ein vorhandenes Material genutzt und einer neuen Bedeutung zugeführt.
Wichtiger Teil der Planungsleistung war die Generierung von Fördergeldern sowie die enge Zusammenarbeit mit dem Denkmalschutz.
Leistung | Landschaftsarchitektur |
Art der Beauftragung | Direktbeauftragung |
Ort | Neuwürschnitz |
Auftraggeber | Ev.-Luth. Luthergemeinde Neuwürschnitz |
Jahr | 2018-2021 |
Größe | 3.850m² |
Bearbeitungsstand | abgeschlossen |
2021 wurde das Projekt mit einem Sonderpreis des "Staatspreises für Ländliches Bauen" ausgezeichnet. Auslober war das `Sächsische Staatsministerium für Infrastruktur und Landesentwicklung´.
"Mit dem Staatspreis werden beispielhafte Projekte ausgezeichnet, die mit dem Strukturwandel ländlicher Regionen verbundene Bauaufgaben kreativ und in hoher architektonischer Qualität lösen. Der Staatspreis würdigt die Leistungen von Bauherren, Architekten und Bauhandwerk, die einen Beitrag für Baukultur im ländlichen Raum und zur Umsetzung der LEADER-Entwicklungsstrategien leisten und damit ihre Region positiv prägen."
2023 erhielt das Projekt einen Sonderpreis im Rahmen des Landeswettbewerbs "Gärten in der Stadt", ausgelobt vom `Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie´.
"Der Landeswettbewerb verfolgt das Ziel der Inwertsetzung öffentlichen Grüns in den sächsischen Städten und Gemeinden. Mit einer ästhetisch ansprechenden und zweckmäßigen Grüngestaltung soll dem allgemeinen Trend der zunehmenden Versiegelung innerstädtischer Freiräume entgegengewirkt werden."