Im Herzen der Stadt Achern entstehen auf einem ehemaligen Militärgelände ein Landschaftspark sowie ein Stadtquartier mit zwei Baufeldern und einer historischen Reithalle. Auf den gewonnenen städtebaulichen Wettbewerb folgten Rahmen- und Bauleitplanung und anschließend ein Freiraumentwurf für das gesamte Areal. Umgesetzt wird die Planung in zwei Bauabschnitten.
Im Übergang zur Illenauer Allee wurde der neue Quartiersplatz Julius-Hirsch-Platz gestaltet, darüber hinaus eine Stellplatzanlage für die Acherner Stadtverwaltung in der Illenau, ein Biergarten für die Außengastronomie der umgenutzten historischen Reithalle und ein Landschaftspark mit übergeordnetem Radweg entlang des Mühlbachs. Der organisch gestaltete Quartiersplatz ist das Herzstück des Wohnumfeldes und bildet den Ankunftsort und die Adresse des Parks. Anfallendes Regenwasser der Gebäudedächer und der Außenanlage wird sämtlich über Muldenrigolen und Regenbeete vor Ort versickert. Auch die Stellplatzanlage für die Stadtverwaltung ist im Schwammstadtprinzip gestaltet. Vielfältige Vegetationstypen, die genau auf die örtlichen Gegebenheiten abgestimmt sind, schaffen reichhaltige Lebensräume. Ein Hauptweg, der teilweise wie ein schwebender Steg über das Gelände führt, leitet die Besucher:innen durch den Park, umgeben von Auenvegetation und einer abwechslungsreichen Landschaft aus Hügeln und Mulden. Naturnahes Spielen wird mit Holzspielanlagen und Findlingen sowohl im Park als auch im anspruchsvollen Spielanger zwischen den Baufeldern gefördert.
Es kommen zahlreiche Vegetationstypen zum Einsatz, die genau auf die örtlichen Voraussetzungen abgestimmt sind und vielfältige Lebensräume bieten. Ein Hauptweg, der teils wie ein Steg über der Fläche schwebt, leitet die Besucher*innen durch den Park. Er wird umgeben von Auenvegetation und einer Landschaft aus Hügeln und Mulden, die spannende und vielfältig genutzte Räume ausbilden. Die Förderung von naturnahem Spielen mit Spielanlagen aus Holz und Findlingen findet sowohl im Park als auch im topografisch anspruchsvollen Spielanger zwischen den Baufeldern statt.
Eine Besonderheit der naturnahen Planung ist der zukunftsgewandte Umgang mit Regenwasser. Über miteinander verbundene Mulden und Mulden-Rigolen-Systeme wird sichergestellt, dass selbst bei Extremregenereignissen das Wasser vor Ort, auf dem Grundstück, verbleibt und versickert. Besondere Herausforderung stellt außerdem die Integration aller anfallender Erdmassen auf dem Grundstück dar, die sich in der spannenden Modellierung des Parkes wiederfindet.
Leistung | Rahmenplanung, Objektplanung Freianlagen |
Art der Beauftragung | Nach 1.Preis im städtebaulich-freiraumplanerischen Ideenwettbewerb 2017 |
Ort | Achern |
Bauherrin | Stadt Achern |
Größe | 5,2 ha |
KG 500 | 4,2 Mio (brutto) |
Beauftragung | Freianlagen LPH 2-8 |
Bearbeitungsstand | 1.+2.BA abgeschlossen, 3.BA derzeit Erbringung LPH8 |
Der blaugrüne Entréeplatz empfängt mit einem Trinkbrunnen, einer großzügigen bepflanzten Sickermulde und vielen robusten Gehölz- und Staudenpflanzungen. Der kleine Asphalthügel wird insbesondere von den jüngeren Nutzer:innen sehr geschätzt. Das Regenwassermanagement wird insbesondere im Reithallenumfeld sichtbar und erlebbar. Die offenen Muldenrigolen und die große bepflanzte Retentionsmulde mit Sitzstufen sind gliedernde Elemente und nutzbarer Freiraum. Eine unterirdische Zisterne sammelt zusätzlich Wasser zur Nutzung.
heute
1995
Die Promenade im Übergang zum bebauten Quartier lädt zum Flanieren ein. Sie kann außerdem von Entsorgungsfahrzeugen für das autofreie Quartiers genutzt werden. Auf den beiden angelagerten Bastionen wird geschaukelt oder man trifft sich zu einem Picknick im Freien. Der Spielanger dockt an die Promenade an und vervollständigt das Wegenetz.
Der Landschaftspark am Mühlbach mit seinem Fahrrad- und Fußweg schafft eine wichtige Verknüpfung in Richtung Innenstadt Acherns. Entlang des Weges sind Picknickstationen und naturnah gestaltete Spielorte angeordnet. An der neuen Bebauung lädt die Promenade mit zwei Bastionen zum flanieren und erholen ein.
Endlich ist auch der Mühlbach wieder erlebbar. Sitzstufen reichen bis ans Wasser, im dritten Bauabschnitt wird noch eine kleine Terrasse entstehen. Das Design des Cortenstahl-Geländers der Brücke über den Mühlbach entstand in Kooperation mit der Bildhauerin Anne Schäfer.
Der Grüne Parkplatz zeichnet sich durch seinen hohen Entsiegelungsgrad aus. Zwischen den einzelnen Kammern sorgen Pflanzbereiche mit viel ruderaler Vegetation für einen grünen Rahmen. Mulden nehmen das restlich anfallende Regenwasser auf. Zahlreiche Elektroladesäulen und eine Bike-Station unterstützen zeitgemäße Mobilitätsformen.